Das Thema „Hören“ in allen möglichen Ausprägungen ist das Thema einiger Seiten, die ich heute kurz vorstellen möchte:

  • Jürgen Gisselbrecht ist der Betreiber des Portals Hoerspiel.com, das seit 1997 besteht und einen großen Fundus an Informationen über das Hörspiel zusammengetragen hat. Seit Anfang Juli hat das Portal ein neues Gewand, das dem Besucher mehr fürs Auge bietet und mehr Möglichkeiten, sich zu beteiligen, die schon immer rege genutzt wurden: Ein Forum, einen Flohmarkt, eine komfortable Hör-Bar mit Up- und Downloadmöglichkeiten und einen noch jungen Blog. Ja, ich kenne den Betreiber dieser Seiten persönlich, und natürlich ist das auch ein bisschen Eigenwerbung, denn ich habe auf dem Hörblog gerade einen Beitrag übers Hören veröffentlicht. 😉 Die Hoerspiel.com ist aber nicht einfach irgendeine Seite, sondern ein lange bekanntes, anerkanntes und fachlich fundiertes Portal zum Thema Hörspiel, was gerade in Zeiten, in denen kaum noch jemand den Unterschied zwischen Hörbuch und Hörspiel zu kennen scheint, umso notwendiger ist. Die Hoerspiel.com lädt so richtig zum Herumstöbern ein, und man erfährt vieles über Geschichte, verschiedene Genres und Technik des Hörspiels, inklusive Interviews mit Autoren und Regisseuren.
  • Max Nyffeler ist der Beckmesser, ein Portal für neue Musik und Musikkritik. Dort habe ich im Zuge der Recherchen zu meinem erwähnten Beitrag einen Text gefunden, der in eine etwas andere Richtung zielt und schon 2002 geschrieben wurde: „Neue Wege des Hörens: Gedankengänge zwischen Konzertsaal und Klangkunst“.
  • Zahlreiche fachlich fundierte Beiträge auf akademischem Niveau bietet Frank Schätzlein auf seinem Portal zu Akustischen Medien. Er verfügt außerdem über eine umfangreiche Liste von Links, Bibliographien und Mailinglisten zum Thema.
  • Die „Initiative (Stiftung) Hören“ gründet sich auf eine Idee von Prof. Karl Karst (WDR/Schule des Hörens) von 2001. Entstanden ist ein Dachverband verschiedenster Vereinigungen, die mit dem Thema Hören zu tun haben, mit politischer Unterstützung durch die Bundesregierung. Er verfolgt das Ziel, die Bevölkerung gegenüber allen Facetten des Themas Hören zu sensibilieren. Auf der Website sind zum Beispiel Informationen über gemeinsame Projekte (etwa der „Deutsche Klangkunstpreis 2006“), Spiele für Kinder oder interessante Hör-Beiträge als pdf oder als Audiodatei abzurufen. Man könnte hier noch einiges für die Nutzerfreundlichkeit tun, zum Beispiel bei Ausschreibungen die Bewerbungsfrist gleich im Einleitungstext mit anzugeben, damit man nicht erst zig pdf-Dateien öffnen muss, um dann zu erfahren, dass die Frist schon im März abgelaufen ist. Oder die Bewerbungsunterlagen nach Fristablauf aus dem Netz nehmen. Bedauerlich auch, dass die Rundfunkseite auf den WDR beschränkt ist …
  • Dann gibt es noch das Soundmuseum, wunderbar, was man mit Metager doch so alles findet: ein Projekt des Klangkünstlers Stefan Zintel aus Wuppertal. Laut Selbstaussage versteht sich sein Klangmuseum als „multimediale Enzyklopädie von Klang, Klangkunst und Musik. 168 Stunden in der Woche ist das Museum geöffnet! Das System unterstützt die Erfassung, Verwaltung, Recherche und Präsentation (Audiowiedergabe) von Digitalisierten Material. Der Name Soundmuseum soll keine Verengung des Blickes auf Akustik und Technik im musealen Kontext beinhalten, sondern ganz im Gegenteil wichtige Künstlerische Exponate, sowie vergängliche klangliche Gegebenheiten aus allen Ländern ausstellen.“ Ob das jetzt ein Projekt mit Werken nur von ihm und nahestehenden Kollegen ist, wird mir nicht deutlich. Es gibt eine Login-Seite – aber für wen?
  • Zum guten Schluss noch ein tolles Fundstück: Kultura extra, das Online-Magazin zu Kunst, Musik, Literatur, Theater, Celluloid, Compuart … In den einzelnen Rubriken sind, etwas lesefeindlich, einfach monatsweise geordnet alle Rezensionen untereinander gelistet, aber die Texte haben Hand und Fuß. Die Darstellung des Veranstaltungskalenders funktioniert leider im Firefox nicht richtig (sieht zumindest blöd aus …). Aber die Existenz dieses Portals, das gar nicht so klein ist, war bis jetzt völlig an mir vorbeigegangen. Da gibt es einiges aufzuarbeiten. Nicht speziell übers Hören natürlich, aber auch.

Und hier mache ich Schluss, denn irgendwann muss auch der hörende Mensch, hier in schreibender Funktion tätig, ins Bett und seinen Ohren, die das Summen des PC-Lüfters ja doch hören, eine Pause gönnen.