Die Online-Zeitschrift fotoespresso, die in konzentrierter Form Anregendes zum Thema Fotografie liefern will, hat die zweite Ausgabe dieses Jahres online gestellt. Die Publikation erscheint im Heidelberger dpunkt-Verlag und ist bislang nur in unregelmäßigen, langen Abständen erschienen (1-4 mal im Jahr seit 2004). Macht aber nix, da man den Newsletter abonnieren kann und so immer über neue Entwicklungen informiert wird.

Das Warten lohnt sich denn auch meistens, denn die Themen sind fundiert und gut recherchiert, bis jetzt fand ich noch das meiste interessant. Als pdf heruntergeladen und ausgedruckt, lässt sich der Artikel der Wahl bequem in der S-Bahn oder auf dem Balkon lesen. Dass mit Werbung für die Bücher seiner Herausgeber Jürgen Gulbins und Uwe Steinmüller nicht gespart wird, nehme ich bei einer kostenlosen Publikation gern in Kauf.

Und was bietet nun das neue Heft?

  • eine Vorstellung des Lightroom 1.1 Updates mit ausführlicher Erläuterung der neuen Funktionen, vor allem der neuen Schärfungsoptionen
  • einen Artikel über HDRI und Tonemapping
  • die Übersetzung eines Beitrags von George Barr: „Von den Meistern lernen – und aus den eigenen Fehlern“: lesenswerte Gedanken zur Bildkritik: anhand der Analyse von vier eigenen Fotos regt der Arzt und Teilzeit-Fine Art-Fotograf dazu an, durch die Auseinandersetzung mit den Bildern anderer, besonders mit fotografischen Meisterwerken, den fotografischen Blick zu schulen und die eigene Kreativität zu entwickeln. Für mich das Highlight dieser Ausgabe. Zwar ist mir vieles davon nicht neu, doch die gestalterische Seite der Fotografie kommt in Publikationen zur Fotografie immer noch zu kurz. Und die Angelsachsen haben so eine Gabe für den lockeren Plauderton, der das Ganze angenehm lesbar macht.
  • Raw-Werkzeugkasten SILKYPIX

Die bislang eher minimalistische Website wurde übrigens auch etwas  erweitert und enthält nun einen News-Bereich. Hier könnte vielleicht etwas mehr passieren, aber: warten wir ab.

Schauplatz-Wertung:

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