Maria Krause habe ich bei meinem Kurs „Gestalterische Fotografie“ während der Sommerakademie Schloß Neuhaus kennengelernt. Sie fiel mir sofort auf als eine Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Sie hat vielfältige künstlerische Erfahrungen als Fotografin, Bildhauerin und Lehrerin für Bildhauerei.
In der Sommerakademie konnte sie mit dem vorgegebenen Thema nichts anfangen und haderte eine Zeitlang mit der Suche nach einer Alternative. Mit viel Durchhaltevermögen erarbeitete sie sich ihr eigenes Thema: Sie fotografierte in einer Teppichfabrik vor Ort. Darin konnte sie ihre Vorliebe für Materialien voll ausleben. Mit dem Ergebnis war sie dennoch nicht so ganz zufrieden.
Darum bat ich Maria für den Schauplatz um Fotos aus ihrer zum Kurs mitgebrachten Serie „Zeitungen und Zeit“, in der ein vergessener, vergilbter Zeitungsstapel ein Eigenleben entwickelt.
Maria Krause: „Zeitungen und Zeit“
Acht Fragen an Maria Krause:
1. Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Ich bin mit Fotografie augewachsen: Großvater – Berufsfotograf, Vater sehr guter Hobbyfotograf. Schon als Kind habe ich viele Stunden in Atelier und Dunkelkammer verbracht. Während des Kunststudiums habe ich Fotoseminare besucht und später u.a. für meine Lehrtätigkeit an Schule, Uni und Bildhauerkursen das Anschauungsmaterial produziert.
Mein künstlerisches Interesse gilt der Nahaufnahme, der abstrakten Malerei mit der Kamera.
2. Welchen Stellenwert hat die Fotografie in deinem Leben – was bedeutet sie dir?
Sie ist mein ständiger Begleiter.
3. Wie gehst du beim Fotografieren vor? Gehst du von einem Konzept aus oder passiert es eher spontan?
In einem Austellungstext habe ich mein Vorgehen wie folgt beschrieben:
Fundstücke sind ein Hauptthema meiner Fotografie. Mit der Idee zu einem Projekt durchstreife ich die Welt mit künstlerisch geschulter Wahrnehmung und verhake mich an visuellen Reizen, die ich mit der Kamera in abstrakte Bildkompositionen verwandele. So entstehen Bilder mit malerischem, grafischem oder plastischem Charakter. Es interessieren mich dabei die Spuren, die Zeit und Naturkräfte ( oft ohne Eingreifen des Menschen ) hinterlassen.
4. Nach welchen Kriterien würdest du ein Foto als gelungen bezeichnen?
Ein Foto ist für mich gelungen, wenn es formal gut ist und emotional die beabsichtigte Botschaft transportiert.
5. Welche fotografischen Vorbilder hast du, und warum?
Wichtigstes Vorbild in der Fotografie ist für mich Karl Blossfeldt. Wichtiger ist lebenslanges Kunstinteresse.
6. Wie bildest du dich fotografisch weiter?
In erster Linie durch eigene Experimente; in Diskussionen mit Künstlern und Fotografen; 2008 in der Sommerakademie bei Valérie Wagner.
7. Welche Themen beschäftigen dich zur Zeit?
Zur Zeit bin ich im „Weltkulturerbe Völklinger Hütte“ unterwegs. Für meinen kommenden Argentinienaufenthalt plane ich verschiedene Projekte, z.B. Fotografie in Museen.
8. Welche Fotos präsentierst du mir und den Schauplatz-Besuchern heute, und welche Bedeutung haben sie für dich?
Ich zeige einige Fotos aus der Serie „Zeitungen und Zeit“. Sie demonstrieren das, was ich oben über mein Vorgehen geschrieben habe.
—
Maria Krause präsentiert ihre fotografischen und plastischen Arbeiten auf ihrer Website maria-krause.de.
WHOW! CLaudia!
das ist ein sehr spannendes Interview – und diese
Fotos! Danke für den Input;-)))
ich geh gleich mal bei Maria rumstöbern…
Ganz liebe Grüße
Sylvia