Darmstadt, Prinz-Georg-Garten. Wunderschöner barocker Garten neben dem Herrngarten. Quadrate und Dreiecke, symmetrisch bepflanzt, eingefasst von winzigen Buxbaum-Hecken, dann ein Rasenstreifen, danach ein Streifen aus Kräutern und Blumen (Vanilleblumen, Kapuzinerkresse, Minibegonien, Salbei und einiges, was ich nicht kenne), auf einer Seite nur bunte Löwenmäulchen, und mitten in diesem Streifen kleine, etwa einszwanzig hohe Obstbäumchen, abwechselnd Apfel, Birne und Mirabelle.
In den Außenquadraten ebenfalls ein Blumen-Kräuter-Beet, dann nach dem Rasenstreifen in Innenrichtung: Erdbeeren und Himbeer-Hochstämmchen, Wirsing, Grünkohl, dann, am auffälligsten: wunderbar üppiger Mangold. Und schließlich eine von einer Winde wild umrankte Säule. Dazwischen Sonnenuhren, weiße Barockbänke, Kräuterbeete, ein Teich mit Felsfontäne und Seerosen, mit Blumen umkränzt.
Der Garten beschäftigt sechs angestellte Gärtner. Das Gemüse, nahezu biologisch angebaut, kann man auch kaufen. Zur Zeit besonders günstig:
- Mangold 2 € / kg
- Zwiebeln 1 € / kg
- Wirsing 1 € / kg
- Kartoffeln („Christa“) 1 kg zu 1 €, 5 kg zu 4 €, 1 Zentner zu 30 €.
Mir gefällt die Idee, Gemüse als ästhetisches Gestaltungsmittel zu benutzen. Man entdeckt plötzlich, wie schön Mangold aussieht, wenn man ihn massenhaft in konzentrische Quadrate pflanzt …
Ein lauschiger, intimer Ort mit einem ganz eigenen Zauber. Absolut sehenswert. Und in einem der restaurierten Gebäude gibt es eine Art Selbstbedienungs-Tauschbörse für Bücher: Man kann eigene Bücher hinbringen und sich selbst welche mitnehmen. Die Bücher sind einfach in Regale gestellt, leider auch ohne Ordnung, und warten auf ihre neuen Besitzer. Eine charmante Idee an unerwartetem Ort.
Infos zur Geschichte des Gartens gibt es bei GG-Online, dem Internet-Magazin für Groß-Gerau und das Umland. (Schön gestaltetes und informatives Portal übrigens.)
Abends gibt es dann sogar noch ein Theaterstück im Garten: doch davon später mehr …