Baß erstaunt war ich, als ich so in der S-Bahn saß, nichts Böses ahnend, und plötzlich, ein paar Hundert Meter vor der nächsten Haltestelle, etliche Leute aufstanden und den Wagen entlang nach vorne eilten. Nach einigem Überlegen ging selbst mir begriffsstutziger Neig’schmeckter ein Licht auf: Man möchte sich eine Wegstrecke auf dem Bahnsteig ersparen und legt sie deshalb schon vor dem Aussteigen, noch im Zug, zurück. Eine äußerst geizige, mir geradezu krankhaft erscheinende Neigung. Was kann schöner sein, als draußen (draußen! an der Luft! mit festem Boden unter den Füßen!) herumzulaufen? Muss es unbedingt in der schwankenden, stickigen S-Bahn sein?
Vielleicht gibt es eine Art menschliche Typologie, wie die mit dem Zungenrollen. Es gibt Zungenroller und Nichtzungenroller, vielleicht gibt es auch S-Bahn-NachvornLäufer und S-Bahn-AmPlatzBleiber?
kenn ich gut dieses verhalten. äußerst unsinnig. aber die leute entwickeln bei solchem schwachsinn eine komische gruppendynamik, die das hirn aussetzen läßt.
Ja, das Hirn, auf das sich der Mensch so viel einbildet, setzt leider öfter mal aus, besonders in der Gruppe. In der S-Bahn kann man das immer mal wieder schön studieren. Und absonderliches Individualverhalten ebenso. Mir tun immer die Autopendler leid, denen dieses schöne Studienobjekt entgeht ;-).
Man spart dadurch aber mindestens 2-3 Sekunden Laufzeit, die man sonst am Zielbahnhof hinter sich bringen müßte..
:))
Bin selbst ein „Dorteinsteigerwospäterauchaussteiger“
😉