Zwölf Teilnehmerinnen, eine Dozentin: macht dreizehn verschiedene fotografische Niveaus. Obwohl der Kurs nicht für AnfängerInnen ausgeschrieben war, haben sicher die Hälfte kaum Vorerfahrungen bzw. nur geringe technische Grundlagen. Daher stand am Anfang unseres Kurses die Wiederholung (für einige) bzw. Aneignung der erforderlichen Kenntnisse. Frau ist ja keine Spielverderberin, macht mit und stellt fest, dass die eine oder andere Grundlage von der Wiederholung durchaus profitiert. Teilweise ergeben sich ganz neue Erkenntnisse und Schwierigkeiten.
- Schwierigkeit 1: Bei allen Übungen Autofokus aus. Meine Güte, ich bin wahrlich kein Autofokus-Freak, steige aber sonst in letzter Zeit eigentlich nur im Notfall auf manuell um, ich gestehe es. Die Devise im Kurs hingegen lautet: Nur im Notfall Autofokus benutzen! Bei manchen Übungen ist das schwierig, siehe unten.
- Schwierigkeit 2: Bewegungsunschärfe. Eigentlich kein Problem, denkt die geübte Fotografin. Leider hat sie aber keine intuitive Einschätzung davon, bei welcher Situation und welcher Helligkeit z.B. die Beinbewegung eines vorbeigehenden Passanten verwischt wird. Der Verwacklungsschutz meiner E-510 hat jegliches Gefühl für die Darstellung von Bewegung verdorben. Ich erfahre bei unseren Übungen im Paderquellgebiet, dass nicht nur Licht und Geschwindigkeit des Objekts sondern auch Abstand zum Motiv einen Einfluss haben.
- Schwierigkeit 3: Mitziehen. Das habe ich eigentlich erst einmal in meinem Leben bewusst geübt, nämlich vor ca. vier Jahren, als bei mir der Fotowahn anfing. Bei einem Bus in der Heilbronner Fußgängerzone hat es wunderbar geklappt. Damals war ich aber auch noch an das Arbeiten ohne Autofokus gewohnt (Minolta X-700). Mitziehen ohne Autofokus entpuppte sich als richtige Herausforderung. a) Mitziehen bei einem Fußgänger klappte gar nicht (zu langsam). b) Mitziehen bei Radfahrern klappte halbwegs, das Tempo stimmte ungefähr, aber dafür war es schwer, das Objekt halbwegs scharf abzubilden (der Fußweg, wo sie vorbeifuhren, war leicht in unsere Richtung gebogen, zuerst waren wir zu nah dran usw.). Hier mein bester Versuch, an dem das Schönste nicht die Schärfe ist oder der schaurige Hintergrund, sondern die nicht unbedingt gewollte Verwischung an den Laufrädern. Nun ja:
Dann kam wir auf die Idee, ein bisschen Bauchmuskeltraining zu machen: Zurückgelehnt auf dem Rasen, Fuß anvisiert und schön mit dem Fuß gewackelt. Das wars:
c) Mitziehen mit dem eigenen Fuß. Da weiß man immer genau, wie schnell er sich bewegt, und bewegt sich synchron.
Insgesamt wäre ein Stativ natürlich hilfreich gewesen …
Morgen gehts dann um die Entwicklung einer Bildidee. Da wirds richtig spannend.