Ein Frohes Neues Jahr alle miteinander! Jetzt sind schon wieder 4 Tage des frischen jungen Jahres rum, kaum zu glauben. Hoffe, ihr seid alle gut reingekommen und könnt den Schwung noch ein wenig weitertragen.

Gebrauchen kann man den Schwung zum Beispiel fürs Katalogisieren, Verschlagworten, Taggen der Fotosammlung. Nachdem ich zwei Jahre nur per Dateisystemstruktur archiviert hatte, habe ich eine Zeitlang die Fotodatenbank Imatch genutzt. Damit bin ich aber nie so recht warm geworden. Rund 98 Prozent der zweifellos beeindruckenden, mächtigen Funktionen (Stapelverarbeitung, Skriptsprache usw.) habe ich nie genutzt, sie haben mich eher verwirrt.

Als ich aufs Raw-Format umstieg, legte ich mir den Rawshooter Premium von Pixmantec zu, der bald von Adobe übernommen und schließlich als „Adobe Photoshop Lightroom“ wiedergeboren wurde. Als registrierte Anwenderin des Rawshooters kam ich in den Genuss einer kostenlosen Lizenz von Lightroom 1.0. Imatch benutzte ich noch immer zur Katalogisierung, aber zunehmend halbherzig. So wuchs der Ordner mit den unkatalogisierten Fotos bedrohlich an.

Tipps zum Erstellen eines Stichwortkatalogs in Lightroom

Da nun Lightroom ein ausgereiftes System zur Fotoverwaltung hat, komme ich nicht mehr drumherum. In den letzten Tagen habe ich mir einen Stichwortkatalog erstellt, der meine Bedürfnisse abdecken soll. Da ich keine Bildagenturen bedienen muss, kann ich da ganz nach persönlichem Gusto und gesundem Menschenverstand vorgehen. Allein das ist noch Arbeit genug. Einige Punkte habe ich dabei gelernt, die ich hier weitergeben möchte:

  • Wem es nur darum geht, die eigenen Fotos auch nach Jahren noch wiederzufinden, wer also nicht Agenturanforderungen an die Verschlagwortung erfüllen muss, sollte sich vor zu detaillierter Verschachtelung hüten. Je mehr Stichwörter, umso mehr Arbeit beim Importieren! Vorsicht ist auch geboten, wenn während der Arbeit neue Stichwörter hinzukommen: man muss sie ja nicht nur auf die neu importierten Fotos, sondern auch auf die bereits vorhandenen anwenden, sonst ist es mit der Auffindbarkeit wieder vorbei. Bei jedem Stichwort sollte man sich also die Frage stellen, ob man es wirklich braucht. Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich, vorab ein Grundgerüst anzulegen, an das man sich fortan hält.
  • Manche Überbegriffe in der Stichworthierarchie dienen nur zur Ordnung der Stichworte, nicht der Fotos. Zum Beispiel bei den Ortsangaben: Bei mir heißen die Schlagworte z.B. Geographie > [Land] > [Stadt] … In den Stichworten will ich nur das Land und die Stadt haben, nicht das Wort „Geographie“. In Lightroom kann ich über „rechte Maustaste –> Stichwort-Tag bearbeiten“ die Optionen „Ebenfalls exportieren“ und „Synonyme exportieren“ abschalten. „Enthaltene Stichwörter exportieren“ muss natürlich aktiv sein, damit das Land und die Stadt exportiert werden. Dass das Stichwort nicht exportiert wird, ist in der Liste mit einem vorangestellten Minus gekennzeichnet. (Das Exportieren bezieht sich übrigens auf das Foto und seine Metadaten, nicht auf die Stichwortliste selbst. In der Hilfe ist das leider etwas missverständlich formuliert.)
  • die Stichwortliste lässt sich exportieren und importieren als Tab-getrennte Textdatei. Das ist sehr hilfreich: Liste exportieren, Textfile ausdrucken, auf Papier überarbeiten und dann die Korrekturen in Lightroom vornehmen. Auf diese Weise lassen sich Fehler und Inkonsistenzen viel leichter aufspüren. In der Liste werden Synonyme in geschweiften Klammern und nicht exportierte Stichwörter in eckigen Klammern angezeigt. Sehr hilfreich, um zu sehen, wo man schon Synonyme vergeben hat und wo nicht.
    Man kann durch Ex- und Import auch Stichwortlisten mit anderen austauschen. Aber Vorsicht: die importierten Tags werden einfach alphabetisch zwischen die eigenen sortiert. Aber vielleicht kann man sich behelfen, indem man dem Textfile eine zusätzliche oberste Ebene voranstellt und sie z.B. „importierte Stichwörter“ nennt. Dann hat man sie getrennt und kann gezielt bestimmte Zweige der fremden Liste in die eigene verschieben.
  • Aktiviert man in Lightroom in den Katalogeinstellungen unter „Metadaten“ die Option „Änderungen automatisch in XMP speichern“, wird das Programm offenbar deutlich ausgebremst. Bei dieser Option wird zu jeder Raw-Datei ein separates XMP-File geschrieben, in dem die IPTC-Daten (auf Wunsch sogar die Entwicklungseinstellungen) gespeichert werden. Diese separaten Files in den Ordnern zu haben, finde ich lästig und unschön. Alternative: Beim Import die Option „Foto als digitales Negativ (DNG) kopieren und importieren“ wählen. (Zum Für und Wider des DNG-Formats soll hier der Verweis auf die Wikipedia mit weiteren Informationen und Links genügen.) Hierbei werden alle Metadaten und die Entwicklungseinstellungen in der Datei gespeichert. Man verliert also auch nicht die Keywords, wenn man irgendwann in der Zukunft mal die Software wechseln muss.
  • Ein Problem mit der Einrichtung der Stichwortliste hatte ich allerdings: Das „Drag’n Drop“ ist wirklich lästig. Beim Verschieben von Stichwörtern an den Teil der Liste, den man zunächst am Bildschirm nicht sieht, wird ein rasant schnelles Scrollen ausgelöst, so dass man über das Ziel hinausschießt, mit der Maus wieder zurückfährt, wieder zu weit, dann wieder nach oben … dabei kann man schier wahnsinnig werden. Weiß vielleicht einer von euch, wie sich das vermeiden lässt?
  • Mit einer Kombination aus Dateistruktur-Logik (Jahr > Monat > 01_[Beschreibung des Shootings] > [Dateien]) und nicht übertriebener Verschlagwortung fahre ich bislang am besten.

Linktipps zur Verschlagwortung

Folgende Seiten waren mir bei meiner Arbeit hilfreich oder haben weitere Aspekte beleuchtet. Wer weitere Linktipps speziell zur Verschlagwortung hat: immer her damit!