Auf einer Radtour von Ludwigsburg in die Stuttgarter Innenstadt machte ich heute Station am Max-Eyth-See in Mühlhausen. Ich wusste, dass es dort ein kleines Naturschutzgebiet gibt, aber die Existenz dieser Kolonie aus Graureihern und Kormoranen war mir neu. Von einem warmen Sitzstein direkt am Ufer konnte ich in Ruhe den Horstbau der Graureiher beobachten (sicherlich 20 Paare). Das Balzen (falls man es so nennen kann) der Kormorane, die noch nicht ganz so weit waren wie ihre großen Nachbarn, bildete die Hintergrundmusik. Dazwischen in stoischer Ruhe einige Krähen, die wohl darauf hofften, sich den einen oder anderen wehrlosen Nestling zu krallen.

Ich verbrachte eine ganze Weile auf meinem Beobachtungsplatz, das Gesicht verbrutzelte langsam von der Mittagssonne, und fünf Zentimeter neben meinem rechten Fuß hockte ein dicker Frosch im Wasser, der mich weitgehend ignorierte. So ignorierte ich ihn auch und beschäftigte mich stattdessen mit den Graureihern. Schon immer fand ich sie elegant, aber noch nie konnte ich sie so nah beobachten. Zu sehen waren Eifersüchteleien, Äste herbeitragende und brütende Altvögel, und zuletzt auch Jungvögel. Sie sehen in halbwüchsigem Stadium besonders lustig aus, wie man auch auf einigen Bildern von Axel Horn erkennen kann, dessen Website ich soeben entdeckt habe (leider kann man die Fotos weder vergrößern, noch von einem Foto gleich zum nächsten weiterklicken … Die Fotoarbeiten sind aber sehr sehenswert).

Toll. Ich war begeistert. Wie auch von der Radfahrerei in der schönsten Frühlingssonne. So manche hübsche Ecke konnte ich entdecken in dieser zersiedelten Landschaft. Man muss sie schon eingehend erkunden, am besten per Fahrrad oder Fuß bereisen, um ihre verborgenen Reize zu entdecken. Darunter ein idyllisches kleines Tal, ein Tälchen vielmehr, aber ich verrate nicht, wo es liegt ;-). Und eben das kleine Vogelparadies am Max-Eyth-See.