Mit der Digitalfotographie ist das so eine Sache: Abzüge in Kartons sammeln und sie an langen Winterabenden mühsam einordnen, wenn nicht gar einkleben, ist ja schon schlimm genug. Dazu dann aber noch die trotz aller hehren qualitätsbewussten Löschaktionen zahlreichen Bilddateien zu verwalten – die meisten Hobbyfotografen, die ich kenne, vernachlässigen über dieser Aufgabe ganz den eigentlichen Zweck der Sache: Sich an schönen, möglichst großformatigen Abzügen zu erfreuen, sie sogar, Gipfel der Haptik und Optik, hübsch gerahmt an die Wand zu hängen.

Vorerst begnügen sich viele damit, sie in Internetgalerien auszustellen, aber auch das ist gar nicht so einfach. Nach einigen Recherchen war ich monatelang mit Zenphoto ganz zufrieden: minimalistisches Design, kein überflüssiger Schnickschnack, keine überladene Statistik oder aufwändiges Anmeldesystem: nur die Fotos.

Ein Manko an Zenphoto ist, dass es mit der Entwicklung nicht so recht voran geht. Verschachtelte Alben gehen bis jetzt nur mit einer Behelfslösung, und mir gefällt auch nicht, dass ich in meinem Template (das ich unter den verfügbaren am besten finde) keine Großansicht des Bildes aufrufen kann. Alles recht kompliziert. Ich merke, ich will nicht mehr so viel arbeiten müssen an dem Foto-Webauftritt, sondern will mich aufs Fotografieren konzentrieren.

[Edit: Das hat sich inzwischen geändert. Siehe dazu meinen englischsprachigen Beitrag zur aktuellen Zenphotoversion.]

Jaaa … und dann habe ich Zenfolio entdeckt (das Wort „Zen“ scheint es mir angetan zu haben) – einen noch recht jungen Anbieter von Online-Space für Fotogalerien, komplett mit der zugehörigen, sehr komfortablen Software, und mit ansehnlichen, schnickschnackfreien Themes. Jahresgebühr für Basic Account mit 1 GB Platz (Erhöhung um 1 GB pro Jahr) und jeder Menge Features nur 25 $, was ich sehr fair finde. Hier habe ich mal eine Testgalerie erstellt. (Wer über diesen Link einen Account anlegt, bekommt 5 $ von der Jahresgebühr erstattet ;-). Eine wirklich gute Sache ist, dass man seinen Zenfolio-Account auf die eigene Domain abbilden lassen kann, es sieht dann wirklich sehr professionell aus. Das nennt sich „Custom Domain Name“ und ist nur beim unbegrenzten Account erhältlich, der mit 40 $ im Jahr aber auch noch recht moderat bepreist ist.

Also: eigene Domain und kleine Software, aber von privatem Einmann-Entwickler abhängig, der vielleicht bald die Lust verliert, dafür aber individuelle Anmutung der Seite – oder viel Plattenplatz und komfortable Features, schönes Design und Service, aber einer unter vielen sein?

Was ich überhaupt nicht mag, sind Seiten wie fotocommunity.de oder früher digimania.de, wo die eigenen Fotos nur noch unter ferner liefen vorkommen und die Kommentare über „schönes Bild“ oder „na, mal wieder zu tief ins Makro geguckt?“ nicht hinausgehen – geistloses Geschwätz statt ernsthafte Bildkritik, die alle weiterbringt.
Tja, dann gibt es natürlich noch Datenbank-Anwendungen für den eigenen Webspace wie Coppermine, 4images, Gallery … Außerdem jede Menge Album-Generatoren für die Offline-Erstellung von Galerien (generieren HTML-Seiten, z.B. JAlbum, ein Java-basiertes Programm, das mir ganz gut gefallen hat), in allen möglichen Ausbaustufen …

Und was nutzt ihr? Wo seht ihr Vor- und Nachteile?