(In letzter Zeit neige ich zu überlangen Titeln. Was sagt uns das? Nix.)

Martin Gommel schart mal wieder die deutschsprachige Foto(grafie)-Blogosphäre um sich und fragt:

Deutsche Fotografie-Blogs – wo sind sie denn?

Hier sind wir, und du kennst uns doch längst, möchte man rufen, und mancher kann sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen. Antwortet aber doch, hihi.

Ich dagegen mache es ganz dialektisch: Ich schildere die Embryonaldebatte um das Für und Wider von Stöckchen, und wie man damit praktischerweise Reichweite scheffelt, und antworte dann ebenfalls. Toll was? Ganz im Ernst, ich hege Stöckchen gegenüber so eine Art Hassliebe: Sie führen uns in Versuchung (let’s face it: Jeder möchte sich gern vorstellen und mehr Besucher gewinnen, denn warum würden wir sonst bloggen?), und gleichzeitig finden wir es cool, sie uncool zu finden.

Echte Asketen wie Tim antworten erst gar nicht – aber bei Tim ahnen wir den wahren Grund: Er ist mit dem Relaunch seiner Fotonews beschäftigt, die auch schon super cool aussehen, d.h. sie heißen jetzt gar nicht mehr Fotonews. Dafür aber gibt es jetzt massenhaft Content auf der Startseite, denn das neue Layout ist im Magazinstil gehalten. Auch dazu (Magazin-Templates) hege ich eine Art Hassliebe (damit hab ichs heute), denn einerseits sehen sie oft, auch in diesem Fall, wirklich super aus, andererseits fühle ich mich von dem ganzen Angeteasertwerden geradezu überfahren, überwältigt, reizüberflutet.

Was soll ich sagen: Beim neuen Fotografie-Blog scheint es ein Mittelweg zu sein, also herzlichen Glückwunsch zum neuen Design, Tim! Mensch, jetzt schreibst du in diesen Minuten auch noch ausgerechnet über Magazin-Themes und listest mehr Nachteile als Vorteile deines aktuellen Designs auf ;-). Wohl auch eine Art Hassliebe, was? (Glaub nicht, dass ich darüber für den Schauplatz noch nicht nachgedacht habe. Aber ich bin keine Journalistin sondern bloß eine kleine Freizeitbloggerin, darum bleibe ich bei meinem fehlerbehafteten Handstrickverfahren …)

Ich schweife ab. Hier meine Antworten auf Martins Suchanfragen nach Fotografie-Blogs:

  • Wie lange schreibst Du schon über Fotografie?

Bloggen tu ich seit 1.2.2006, der erste Beitrag in meiner Kategorie „Schauen“, die zu meiner Fotografie-Kategorie geworden ist und mittlerweile mit Abstand am häufigsten bedient wird, erschien am … 3.2.2006. War aber kein wirklicher Fotografie-Beitrag, das hat sich erst im Lauf der Zeit herauskristallisiert.

  • Über welche Themen der Fotografie schreibst Du am liebsten?

Mein großes Anliegen ist das langsame Fotografieren. aber nicht zu langsam, Mittel- oder gar Großformat is nicht drin bislang. Die Themen Gestaltung, Fotografie „an sich“ (meine Güte …), Emotionen in der Fotografie (kommt bald) interessieren mich besonders. Ansonsten schreibe ich über meine Fotogruppe „Kunst des Sehens“ (ihr könnts wohl schon bald nicht mehr hören lesen), über Ausstellungen, die mich inspirieren, über Fotozeitschriften und Internet-Fotogalerien. Ganz hinten kommt die Technik, die von andern zur Genüge abgedeckt wird.

  • Wieviele Artikel veröffentlichst Du pro Woche?

Ein bis zwei, wenn ich gut drauf bin. Begrenzende Faktoren sind mein Brotberuf, die tägliche Fahrtzeit und die Tatsache, dass ich auch mal schlafen muss und auch mal wieder raus zum Fotografieren.

  • Bist Du selbst Hobby- oder Berufsfotograf?

Siehe letzte Frage. Ich fotografiere erst, seit mein Freund mir vor fünf Jahren seine Minolta SRT 101 in die Hand gedrückt hat. Seitdem bin ich infiziert. Berufliche Ambitionen habe ich derzeit nicht, aber man weiß ja nie: Es soll auch noch andere Spätzünder geben :-).

  • Welchen Artikel würdest Du als Deinen beliebtesten einschätzen?

Eindeutig meine Linktipps zu Adobe Lightroom. Hier scheint eine echte Angebotslücke zu herrschen (deutschsprachige Infos zu Lightroom), deren ich mich auch bald mal annehmen werde.

  • Welchen deutschen Fotografieblog würdest Du (außer Deinem eigenen) empfehlen?

Preisfrage. Ich nenne einfach mal meine regelmäßig gelesenen Fotografie-Blogs:

  • fotografr.de: 8mt schreibt so erfrischend flott und ironisch und hat so schöne Fotos und Geschichten aus der Natur zu bieten, dass man einfach nicht an ihm vorbeikommt.
  • Fotografie-Blog (ehemals Fotonews): Wissenswertes und Spannendes über Fotografie und Fotojournalismus findet man bei Tim.
  • Die Welt der Photographie: Adrian Ahlhaus verlangt seinen Besuchern Ausdauer beim Lesen ab, dafür belohnt er uns mit fundierten Überlegungen zur Technikentwicklung, zu Licht und Gestaltung, zur Philosophie möchte ich fast sagen.
  • Bildwerk 3: Auch an diesem „Online-Magazin für Fotografie und Fotografen“ kommt man nicht vorbei: Marko Radloff und Kristina Schade kennen sich in der Agenturszene aus und haben häufig spannende Interviews mit Fotografen zu bieten.
  • So gesehen: Stefan Bucher aus Zürich hat ebenfalls etwas zu sagen, besonders in seinen Fotos stöbere ich gern herum
  • Nachbelichtet: Markus Dollinger erfreut unter der Kategorie „Fotografie und EBV“ oft mit beißender Ironie
  • Weitere Empfehlungen findet ihr rechts in der Sidebar unter „Meine Nachbarn“

Also, Martin, reicht dir das? Allein mit diesen deutschsprachigen Fotografieblogs kann man sich schon lange genug vom Fotografieren abhalten!