Der Besuch in der Glyptothek in München war ergiebig: Staunend verwandelte diffuses Novemberlicht antike griechische Skulpturen vor sandfarbenen Backsteinwänden in lebendige Kunst. Formen voller Harmonie, abgeschlagene Nasen, Lücken in Armen und Lichtblitze auf Marmorkristallen. Erhabene, teils verstörende, teils hässliche, teils betörend schöne Kunst.

Lückenhafter Akt

Alle Glyptothek-Fotos gibts hier.

Wie das alles fotografieren? Ich brauchte eine Stunde, um überhaupt eine Ahnung davon zu bekommen, wie all dies, nein nur weniges davon, fotografisch zu bewältigen sei. Weitere Stunden des Probierens und Fotografierens schlossen sich an. Was dabei rausgekommen ist, sieht man auf meinem Foto-Schauplatz.

Beim letzten Bild war es, dass mein Objektiv sich in der Jackentasche langweilte und mit dem Marmorfußboden des Museums anbändeln wollte. Es näherte sich ihm etwas überstürzt, die beiden stießen zusammen, es schepperte und klirrte fatal. Verzweifelt und geschockt steckte ich das gedeckelte, klirrende Objektiv ein und überlegte, wie ich mir jemals einen Ersatz würde leisten können. Erst am nächsten Tag wagte ich, den Deckel vom Objektiv zu prokeln und mir den Schaden zu besehen. Siehe da: Nur der UV-Filter war in tausend Stücke zersprungen, das Objektiv war noch ganz. Eine Lehre wirds mir sein: Nie mehr Objektive in offenen Jackentaschen zwischenlagern. Nie mehr Objektive ohne UV-Filter durch die Gegend tragen.