Aus meinem Allgäu-Urlaub zurück, bin ich schon wieder tief in den Alltag eingetaucht. Um nicht zu sagen: in ihm versunken, und versunken bin ich auch im Urlaub, aber dazu später mehr.

Einen starken Eindruck hinterließ unsere ansonsten untadelige Zimmerwirtin. Sie war so freundlich, uns in Kempten von der Bahn abzuholen und auch wieder hinzubringen. Auf der Hinfahrt fragte sie meinen Freund, was er denn beruflich mache. Nach seiner Antwort schwieg sie einen Moment verblüfft, und wir wunderten uns schon. Dann kam es:

Ich hatte gedacht, Sie arbeiten bei der Bahn. Wo Sie doch mit der Bahn angereist sind …

In dem guten Jahr, seitdem wir jetzt in Ludwigsburg wohnen, haben wir so viele erstaunte bis verblüffte Reaktionen erlebt auf unser autoloses Dasein wie nie zuvor – bis hin zum schieren Unverständnis. Wir sind immer wieder bass erstaunt, um nicht zu sagen verärgert. Auch in diesem Urlaub mussten wir feststellen, dass die Busfahrer im Allgäu kaum ihre eigenen Tarife, Tageskarten usw. kannten. Und darüber, dass nicht einmal die Einheimischen über die Möglichkeiten, die der ÖPNV durchaus bietet, informiert sind, wunderten wir uns mehr als einmal. Kann die Anwesenheit von ein paar großen Autofirmen wirklich so eine Gehirnwäsche-Wirkung haben? Was wollen die Leute eigentlich in zwanzig Jahren machen, wenn es kein Öl mehr gibt?